Der Ausbau
Die Militarisierung im I. Welkrieg
Die Militarisierung der Insel begann gleich mit Beginn des Ersten Weltkrieges, im August 1914. Es entstand zunächst im bescheidenem Rahmen die Küstenflieger-Station Norderney, welche im Laufe des Krieges weiter vergrößert und modernisiert wurde. 1918 war der Seefliegerhorst Norderney dann einer der größten in Deutschland.
Ab 1915 baute man die Insel Norderney im Zuge der Deutsch-Holländischen Küstenbefestigung zur Seefestung aus und installierte zwei Seeziel- / Küsten- Batterien, die Batterie HAMBURG (jetzt Gewerbegelände) und die Batterie BREMEN (südlich des Hundefriedhofes) mit insgesamt sieben schweren 24 cm Geschützen. Ebenso gingen während des 1. Weltkrieges die Flak-Batterien SWAKOPMUND, WINDHUK und WATERBERG in Stellung. Erst gegen Ende des Krieges war die feldmäßige Befestigung der Munitionsbunker, Unterstände und Leitstände fertiggestellt. In den Dünen entstanden einige gemauerte, beheizbare Unterstände für die Inselwache, ebenso eine Stellung im Wäldchen zwischen Waldweg, Kiefernweg und Wasserturm. In den Dünen nördlich des "Leuchtturm-Restaurants” befinden sich Stellungsfragmente, die sich aber nicht mehr zuordnen lassen.
Der 1. Weltkrieg endete am 11. November 1918 mit der Unterzeichnung des Waffenstillstandes zwischen Deutschland und der Entente. Am 28. Juni 1919 trat der Versailler Vertrag in Kraft, der Deutschland und seinen Verbündeten zur Anerkennung der Alleinverantwortung für den Ausbruch des Weltkrieges zwang, Gebietsabtretungen abforderte, und zu Reparationen in Geld und Sachwerten verpflichtete. Dazu wurden dem Deutschen Reich Abrüstungsverpflichtungen auferlegt, die einer fast vollständigen Entwaffnung gleichkamen.
Trotz der rigorosen Entwaffnungsbestimmungen für Heer, Fliegertruppe und den schwimmenden Einheiten, durfte die Marine innerhalb einer 50 km Zone vorhandene Küstenbatterien und Seefestungen unterhalten und ausbauen, so das überzählige Schiffsgeschütze der stillgelegen Einheiten auf die Seefestungen verteilt werden konnten. Norderney bekam im Laufe der Jahre noch drei Batterien der Kaliber 15 cm - 21 cm zu den vorhandenen Seeziel- und Flakbatterien dazu, welche alle ab 1922 von der neugebildeten Reichsmarine und dem Landheer als Übungsbatterien benutzt wurden. Als Ziele kamen Schleppinseln und ferngelenkte Zielschiffe für die Seezielbatterien und für die Flak von Zivilflugzeugen gezogene Schleppsäcke zum Einsatz.